Das fünfte Windrad in der Paderborner Windvorrangzone-1 (146. FNP) direkt neben Marienloh auf dem Grundstück besagter Institution aus Bad Lippspringe wurde mit Bescheid vom 12.03.2024 genehmigt! Wie die übrigen vier handelt es sich hierbei um eine Enercon E-160 EP5 mit 5,6MW Leistung und einer Gesamthöhe von 246,60m !

Dieses Genehmigungsverfahren wurde nach Auskunft des Kreises Paderborn wie folgt durchgeführt:
„…die beiden Anlagen liegen innerhalb eines Windenergiegebietes und profitieren daher von den Erleichterungen des §6 WindBG (Windenergieflächenbedarfsgesetz). Es erfolgt daher keine Umweltverträglichkeitsprüfung und daher auch keine Beteiligung der Öffentlichkeit mit Bekanntmachung und Auslegung der Unterlagen.

(Karte aus dem Geoportal des Kreises Paderborn, öffentlich zugänglich im Internet)

 

Währenddessen plant die Stadt Paderborn bereits,
den 146. FNP noch um weitere Windgebiete zu erweitern !!

Zur Information folgende Auszüge aus einem offenen Brief an Herrn Bgm. Dreier, die Technische Beigeordnete Warnecke und die Mitglieder des Bauausschusses, der morgen (21.03.24  / 17.00Uhr / Historisches Rathaus) innerhalb einer öffentlichen Sitzung zu diesem Thema unter TOP5 beraten wird:

Sie wollen also offensichtlich eine freiwillige Positivplanung auf drei Arealen in Paderborn parallel zur Planung der Bezirksregierung zum jetzigen Zeitpunkt in Paderborn angehen. Das bedeutet, Sie wollen freiwillig nicht privilegierte Anlagen zum Nachteil der Bürger besonders in Benhausen zulassen! Das ist anders, als bei der Entwicklung des 146. FNP, wo Sie mit dem Druck und der Alternativlosigkeit der Planung auf Basis des gerichtlich gekippten 125.FNP und der anzustrebenden Rechtssicherheit argumentierten!

Warum also, was veranlasst Sie JETZT dazu?
Wäre es nicht besser und angesagt, auch mal Rücksicht auf die Bürger und die Natur zu nehmen und jede freiwillige Erweiterung der Windkraftflächen abzulehnen?

Schauen Sie bitte einmal auf die Zahlen, die just vor drei Tagen von der Bezirksregierung Detmold veröffentlicht wurden. Daraus wird klar, wie stark der Kreis Paderborn allein durch den Teilplan Wind aus Detmold zusätzlich belastet werden soll.

Wir kommen mit dem Ziel von 5.900ha (+ 200ha, die von der Bez.Reg. nicht übernommen wurden) auf 4,9% der Bruttofläche des Kreises. Allein das ist doch schon eine Katastrophe für unsere Heimat!  Vorgabe bundesweit ist 1,8% und für NRW 2,1% !!

Muss man da freiwillig noch was draufsetzen? Warum?

Wir haben unseren Beitrag längst übererfüllt, während andere Landstriche in NRW (zum Glück) verschont geblieben sind, und während dort die Politik auch weiterhin restriktiv standhaft ist.

Unser Appell daher: eröffnen Sie keine Positivplanungen zusätzlich zur sowieso schon bestehenden und kommenden hohen Belastung durch Windräder in der Stadt und im Kreis Paderborn !

 

(Kartenausschnitt aus der Sitzungsvorlage-Nr. 0088/24 für die Sitzung des Bauausschusses v. 21.03.24)

  

Ralf-Peter Fietz

Für Rückfragen, wie immer gern:

ralf-peter [at] fietz-pb.de